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Standortbestimmung

Steffie, mit ganzem Namen Stefanie, ist Jahrgang 1961, hat 7 Kinder, viele Fächer studiert von IT bis Psychologie, von Pädagogik bis Mathetik, von Theologie bis zur Quantenphysik. Sie ist ein Mensch, der eine große Aufgabe und Verantwortung empfindet, Mitmenschen zu helfen, den eigenen Weg würdevoll und souverän gehen zu können. Warum?
Nun das Warum ergibt sich fast immer aus dem eigenen Lebensweg. Der eigene Lebensweg führt dann dazu, Fragen zu stellen. Und genau das ist auch bei Steffie passiert. Fragen nach den Ursprüngen unsrer Kultur, Fragen die sich daraus ergeben, immer das Gefühl zu haben, dass etwas falsch läuft.
Aber was läuft denn eigentlich falsch?

Im Laufe der Jahrhunderte sind wir in einer Kultur angekommen, die für den selbst bestimmten Entwicklungsweg wenig Raum zu geben scheint. Das ist kurios, denn von äußeren Bedingungen her scheinen wir alle Freiheiten zu haben. Warum fühlt sich das im täglichen Leben so anders an? Warum wirkt unser Leben so vorausgeplant, warum haben wir scheinbar so wenig Einfluss auf das, was mit uns passiert?

Ein wesentlicher Grund ist einer, nach dem ich von klein auf forsche. Schon als 8-jähriger habe ich nicht verstanden warum ein Leben führen soll, mit schlafen, mit essen, mit arbeiten, in ununterbrochener Reihenfolge, ohne einen übergeordneten Sinn zu erkennen? Bin ich nur ein Teil in einem Getriebe? Und wenn ja, wer hat das gebaut und wer schaltet den Motor ein und aus?

Alle reden von Freiheit.

Wieviel genau habe ich davon, von dieser Freiheit? Ich ging in die Schule, sollte pünktlich da sein um mir das Klassenbuch mit der Anwesenheitsliste anzuhören, sobald es vom Lehrer verlesen wurde. Die Kinder waren doch da! Wofür all’ diese Kontrollmaßnahmen?

Ich habe natürlich gelernt, mich einzugliedern. Es fiel mir schwer, aber als Kind gibt es nicht viel mehr Möglichkeiten. Und so wurde ich älter, hatte weiter meine Träume von einer freien Welt, in der Menschen sich gegenseitig stützen, sich vertrauen, miteinander Geduld haben. Und ich scheiterte. Nicht einmal, nein, viele Male. Ich  wollte es besser machen und schien unablässig Schmerzen zu produzieren, bei mir selbst und bei anderen. Ich stellte fest: Von wunderschönen Träumen realisiert sich gar nichts, wenn ich nicht in dem Glauben lebe, dass sie wahr werden können. Statt dessen habe ich gegen meine Realität gekämpft und – ich habe verloren, wieder und wieder.

Ich wollte meinen Kindern Freiraum geben, und habe sie mit Erwartungen überhäuft, die ich selber nicht erfüllen konnte. In meiner 2. Ehe ging es viel besser, aber auch nur mit großen Opfern auf beiden Seiten. Mein wichtigstes Ergebnis: Leben ist eine Folge von Schöpfung und Wachstum, nicht von Opfern. Noch nie in der Geschichte der Menschheit scheint irgendetwas gewonnen worden zu sein, in dem Menschen Opfer bringen. Das hat weder im Nationalsozialismus funktioniert, noch in der DDR, es wird auch nicht in Zeiten von Corona funktionieren..

Leben entwickelt sich nicht durch Opfer, es entsteht aus Schöpfung und die entsteht aus Glauben. Dabei geht es nicht einmal ansatzweise um eine religiöse Nummer. Nein.

Es geht darum frei von Zweifel eine Vision zu erträumen und die Bereitschaft zu haben, sie fröhlich in der irdischen Wirklichkeit in Empfang zu nehmen.

Das Leben in unserer Welt

… ist von so vielen Festlegungen umgeben, dass wir sie kaum noch wahr nehmen. Bei grün über die Ampel, das ist eine Straße, ich fahre mit der Bahn zur Arbeit und Möbel gibt es bei Ikea. Deine Haare sehen unmöglich aus, Kinder sind großartig und gleichzeitig immer zum unpassenden Zeitpunkt. Work-Life-Balance ist out, Captain Tom ist inn. Mag ich meine Arbeit? Mag ich meinen Wohnort?

Wichtige Fragen dagegn könten sein: Mag ich mich selbst? Wer bin ich, warum bin ich, was kann ich tun? Wie möchte ich leben, ohne mich von der aktuellen Situation einnebeln zu lassen? Ist dieser Erde ein sicherer Ort? Ist das Leben ein Drama oder eine großartige Gelegenheit? … und wenn ich etwas ändern möchte, wie geht das eigentlich?

Mensch sein, mein, Steffies wichtigstes Ziel. Aber was bedeutet das? Was gehört alles dazu? Wie finde ich heraus, wer ich bin? Wo gehöre ich dazu? Wie will ich mich entwickeln? Was ist das Ziel? Weshalb bin ich hier? Menschen wollen viel mehr, als nur funktionieren, gute Leistungen abliefern. Menschen wollen sich selbst erleben, am Besten zusammen mit anderen.

“ich dachte immer, das besondere sei an mir der Beweis, dass auch Männer intensiv emotional sein können, und das stimmt auch. Männer und Frauen sind sehr emotional. Sie benutzen die gleichen Emotionen, aber einen ganz unterschiedlichen Ausdruck.

Heute weiß ich, dass ich beides bin: Mann und Frau. Ich liebe das und es ist für meine Trainingsteilnehmer die geniale Chance, die Emotionen aus weiblicher Sicht und aus männlicher Sicht gespiegelt zu bekommen.”

Steffie hieß vorher Stefan. Als männliches Wesen identifiziert, hat sie sich schon als Kind irgendwie anders gefühlt. Jetzt weiß sie: Ihr Anders liegt darin, dass Stefan und Stefanie, der männliche und der weibliche Pol, das Weib und der Kerl, in ihr gemeinsam vorhanden sind und beide ihren Ausdruck entfalten wollen. Als sie das herausfand hatte sie Angst nicht mehr dazu zu gehören, bis sie feststellte, dass ihr anders-sein auf viel mehr Liebe stößt, als ihre angepasste Version.

Für manche Menschen ist das skurril, manchmal sogar für mich selbst, für andere ist das total normal – jede(r) so, wie er/sie mag … Anders zu sein ist erfrischend für diese Welt. Es löst Überraschungen aus, Zwischenfälle, Reibung, Verrücktheiten, Freude, Annahme … Anders sein heißt, das Leben genießen, und Leben in diese Welt hinein zu senden.

Was ist dein Anders?

Willst du es entdecken? Mit wem willst du das tun? Traust du dich zu suchen und auszuprobieren? Traust du dich, überflüssige Werte über Bord zu werfen? Hast du die Sehnsucht, in dein Leben wirklich mit Haut und Haaren  hineinzuspringen? Die Welt versucht gerade herauszufinden, welche neue Version dir richtige ist. Bist du dabei? Hilfst du mit? Stehst du zu deinem Anders?

Ich habe weder den Stein der Weisen, noch die Patentrezepte für ein sicheres und erfülltes Leben. Ich kann aber neben dir laufen, dir von meinen Erfahrungen erzählen, dich inspirieren, weil ich sehe was in dir steckt! Ja, genau, es steckt bereits in dir, und du kannst es jetzt auspacken und entdecken.

“Ich habe mich immer gefragt, warum so viele Menschen so ernst und reserviert sind. Witzige und verrückte Menschen gibt es fast nur in Comedy-Beiträgen. Ich habe jetzt angefangen, mein Leben außerhalb von Filmen zu leben – mit allen Höhen und Tiefen. Ganz ehrlich … scheiß drauf ob es euch nervt. Ich bin weder ein braves Mädchen, noch ein braver Junge. Ich liebe es einfach mein ganzes Ich in die Welt zu schmeißen, und euch alle dabei zu genießen.”

Ich habe mich immer gefragt: Werde ich Zimmermann, Instrumentenbauer, Musiker, Programmierer, Bergsteiger, Segler, Sänger, Trainer??? So ein quatsch! Es geht vielleicht nicht alles gleichzeitig, aber 2-3 Sachen gleichzeitig gehen bestimmt. Und ansonsten: Wir leben doch in Zeit und Raum – da geht auch einiges nacheinander 😀

“Die Zeiten von entweder-oder sind vorbei: Ab heute kannst du alle Spiele deines Lebens erleben. Hör auf zu entscheiden, welche Rolle du spielen musst. Es geht nicht daram, dass du deinen Stil findest. Finde dein Leben. Lache, heule, wüte und tröste, aber hör’ endlich auf wie ein Untoter in der Gegend rum zu vegetieren.”

Schmerzen fühlen sich manchmal an wie sterben. Versagensängste, Verlustängste, das Gefühl von Heimatlosigkeit, Angst vor Vergewaltigung, Angst vor Schuld, Einsamkeit … Wahrscheinlich hast du schon diverse Ängste ausprobiert, die auf diesem Erdboden verfügbar sind. Aber hej – Es geht trotzdem immer weiter und wenn frau/man durch ist, wenn das innere Strahlen wieder da ist, wenn die Verletzlichkeit zur Größe reift, dann weißt du: Es hat sich gelohnt.

Werden wir uns treffen?

Wenn du diesen Text gelesen hast, dann haben wir das bereits getan. Danke für die Begegnung mit dir. Ich habe dich gespürt, ohne dass es mein rationales Bewusstsein gestreift hat. Aber vielleicht begegnen wir uns ja auch noch von Angesicht zu Angesicht. Du und ich.

Liebe Freundin, lieber Freund,

Herzlich willkommen in meinem Leben! Ich freue mich, in deins einzutauchen.